Mudras und die Balance des Lebens

Mudras und die Balance des Lebens

Ich halte meine Hände mit den Handflächen aneinander vor meinen Herzraum, mein Daumen liegt auf meinem Brustbein, ich senke den Blick und neige mein Kinn Richtung Fingerspitzen. Meine Yoga-Lehrerin sagt: „Bedanke Dich bei dir selbst“ und ich spüre, wie sehr mir diese Geste gefällt. Dies bewusst zu tun – in einer Geste der Dankbarkeit kurz inne zu halten und mir bewusst zu machen, dass ich etwas für mich selbst getan habe. Das finde ich total schön. Ich nehme eine Verbindung zu mir selbst auf. Spüre meine Daumenwurzel an meinem Brustbein, wie sich mein Brustkorb beim Atmen hebt und senkt und bemerke, wie bewusst ich mir selbst in diesem Augenblick bin. Das kommt im Alltag so selten vor, dass es mich ehrfürchtig und sogar ein wenig ergriffen fühle. Wunderschön. Mudras sind Gesten mit den Händen, die wir in unserer Yoga-Praxis oder in der Meditation einbauen und halten. Gängig ist es, die Yoga-Stunde in Anjali-Mudra – was wir alle als Haltung der Hände zum Gebet kennen, zu beginnen oder auch zum Ende sich selbst zu danken und sich zu verabschieden. Es gibt verschiedenste Handzeichen, die wir nutzen können. Doch was bringen denn diese Gesten überhaupt? Was bedeuten sie und weshalb tun wir das?

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Antriebslosigkeit und die Gunas

Antriebslosigkeit und die Gunas

Manchmal fällt es mir unglaublich schwer, den Dingen die ich doch so gerne mache nachzugehen. Ich versacke bei einer Serie vor der Glotze und kann gefühlt einfach nicht aufhören, noch eine weitere Folge zu schauen. Oder ich trinke noch ein Glas Wein, obwohl ich mir vorgenommen hatte, dass es bei einem bleiben soll. Dazu rauche ich eine Zigarette – was ich grundsätzlich gar nicht mehr vorhabe. Danach ärgere ich mich: über die verschwendete Zeit, in der ich doch viel sinnvolleres hätte tun können, über das schlechte Gewissen nach der Zigarette und über den Kater, der sich am nächsten Tag einstellt. Das ist alles nichts wirklich Neues, im Gegenteil. Vor 10 Jahren war das mein wöchentlicher Kreislauf, mal mehr, mal weniger. Mittlerweile kann ich deutlich besser beeinflussen, was ich tatsächlich tun möchte und was nicht – habe einen besseren Draht zu mir selbst und nehme ihn auch Ernst. Aber manchmal falle ich in diese Trägheit zurück die daraus entsteht, nicht wirklich hinter meiner Entscheidung gestanden zu haben. Ich gebe dann die Fäden aus der Hand, als hätte ich keinen Einfluss auf mein Tun. Es ist, als wäre mir nicht bewusst, dass es meine Entscheidung ist, wenn auch eine passive. Jedoch kann ich das ändern, indem ich mir bewusst mache, dass ich das aktiv beeinflussen kann. Es gibt aber Tage, an denen fällt es mir ungemein schwer, mehr noch: Ich empfinde eine Trägheit, die sich über Tage hinzieht bis ich mich zusammen nehme und wieder beginne, aktiv etwas zu tun. Yoga kennt auch hierzu eine Antwort: das Konzept von Duhkha – eine Art zu Leiden entsteht aus den Guna. Die Guna sind die Fäden,  mit denen wir durchzogen sind, sie beschreiben eine grundsätzliche Konstitution des Ichs. Es ist faszinierend, wie dieses Konzept zu meiner Situation passt, deshalb möchte ich es mir einmal genauer anschauen.

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Respektiere und Nutze Deine Gefühle

Respektiere und Nutze Deine Gefühle

Hattest Du schon einmal so heftige Gefühlswallungen, dass Du dachtest, Du hältst es nicht aus? Bestimmt kennst Du einige Situationen, in denen Du Emotionen hattest, die du lieber nicht haben wolltest, die Du vielleicht nicht einmal verstanden hast und die äußerst unangenehm waren. Immer wieder geraten wir in Augenblicke unangenehmer Empfindungen oder auch Gefühle, die als schlecht angesehen werden und deshalb nicht da sein sollen. Wir wünschen Sie uns weg, fürchten uns vor ihnen, verdrängen sie oder versuchen mit aller Macht, anders zu fühlen. Meistens werden sie aber größer und größer, je mehr wir versuchen sie weg zu schieben, sie ignorieren.

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Svâdhyâya – Selbsterforschung

Svâdhyâya – Selbsterforschung

Die 8 Glieder des yogischen Pfades von Patañjali beschreiben die Übungswege, die wir gehen sollten, um zu einer Einheit aus Körper Geist und Seele zu werden, um Herr*in unseres Geistes zu werden oder gar, um Erleuchtung zu finden. Was auch immer wir als Ziel anstreben, Yoga hilft uns, ein besserer Mensch zu werden – sowohl im Außen als auch im Innen. Yama und Niyama sind 2 Glieder des Pfades, die sich mit unserem Verhalten beschäftigen. Während Yama den Umgang mit Anderen meint, befasst sich Niyama mit dem Umgang mit sich selbst. Eines der Niyamas heißt „Svâdhyâya“ und bedeutet so etwas wie Selbsterforschung oder auch Selbststudium. Doch was möchte dieses Niyama vermitteln? Was beinhaltet diese Selbsterforschung?

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…wenn das Gefühl nicht zur Situation passt – emotionale Verstopfung

…wenn das Gefühl nicht zur Situation passt – emotionale Verstopfung

Hast Du auch schon einmal etwas empfunden und wusstest so gar nicht, wo das auf einmal her kommt? Hattest du ein unangenehmes Gefühl in einer von außen betrachtet wunderschönen Situation? Oder vielleicht auch umgekehrt: die völlige Glückseligkeit in dem vermeintlich unpassendsten Moment? Ich glaube wir alle kennen das und ich denke, es hat viel mit unserer Erwartungshaltung zu tun. Wir hatten uns vor allem was unsere unliebsamen Gefühle betrifft etwas ganz anderes vorgestellt. Wir streben angenehmes, positives an und erhalten manchmal das genaue Gegenteil. Was aber macht es uns manchmal so schwer? Und warum können wir so manches so schlecht wieder gehen lassen und reiten tendenziell darauf herum?

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Die andere Hälfte des Yoga-Pfades

Die andere Hälfte des Yoga-Pfades

Der achtgliedrige Yoga-Pfad beschreibt, welche aufeinander aufbauenden Teile den Weg des Yoga vervollständigen. Wir hier in Europa praktizieren zumeist Âsana – Haltungen und Positionen mit unserem Körper – und meinen damit, dass wir Yoga machen. Wegen der enormen geistigen Unruhe, die wir hierzulande empfinden, kennen und nutzen wir mittlerweile auch ein weiteres Glied dieses Pfades sehr gern: Prânâyâma – Atemübungen. Wir suchen Wege aus unserer geistigen Unruhe, aus unserer Überforderung. Âsana und Prânâyâma sind zwei Glieder des Pfades, die wir aktiv tun können. Es gibt aber auch weitere, eher passive Teile des Yoga-Konzepts, die zusammen zum Großen Ganzen führen.  Yoga bedeutet einen Punkt zu erreichen, an dem wir zuvor noch nicht waren. Auf geistiger Ebene kann darunter auch mehr Klarheit verstanden werden. Wir sind häufig so abgelenkt, so von Reizen überschwemmt, dass es kein Wunder ist weshalb sich Yoga immer weiter verbreitet in einer Welt, die von Ablenkungen nur so sprießt. Sich zu fokussieren, zu konzentrieren muss aktiv geübt werden. Aber wie können wir mehr Klarheit erlangen? Wie können uns weitere Glieder des Yoga-Pfades dabei helfen?

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