Körperbewusstsein

Körperbewusstsein

Meine Hose passt mir nicht mehr, ich kriege sie nicht mehr zu. Nachdem ich im letzten Jahr durch die Yogalehrer-Ausbildung in einige ältere Hosen wieder rein passte, scheint jetzt das Gegenteil zu passieren. Ich neige dazu in stressigen Zeiten zu essen. Ich brauche dann mehr Soulfood und das ist bei mir oftmals Fastfood. „Ist nicht schlimm“, versuche ich mir selbst zu sagen. Ich habe ja auch einige Änderungen in meinem Leben vorgenommen. Es war viel los und ich habe es erst bemerkt, als es im Urlaub von mir abfiel. Wo ich dann auch gleichzeitig die Hosen-Situation bemerke. Gott Sei dank trage ich viele mit Gummizug. Trotzdem geht damit immer ein gewisses negatives Gefühl einher. Besonders, da ich gerne eng geschnittene Kleidung trage, fällt mir auf: Oh Wei, das hatte ich aber anders in Erinnerung. Und ich werte mich ab. Ich werte meinen Körper ab, bin im Geiste damit beschäftigt, dass ich so nicht aussehen mag in meiner engen Kleidung, während ein anderer Teil von mir sich selbst gut zuredet und sich versucht einzureden, dass das okay ist. Dazwischen fange ich an zu überlegen: Was kann ich tun, damit dieser Kampf beider Anteile aufhört? Wie schaffe ich es vielleicht, mich einerseits tatsächlich so zu akzeptieren und andererseits trotzdem wieder in alte Hosen zu passen, sofern ich das tatsächlich möchte?

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Heute schon Dankbar gewesen?

Heute schon Dankbar gewesen?

Dankbarkeit ist ein neues Must Have, wenn es darum geht, glücklicher und zufriedener zu sein. Wir haben alle schon mal was von Dankbarkeitstagebüchern gehört – wir sollen uns vor Augen halten, wofür wir dankbar sind. Und das am besten täglich. Denn das erhöht unsere Zufriedenheit, wir konzentrieren uns auf das Positive und unser Gehirn übernimmt das Stück für Stück ganz automatisch in sein Programm, so dass wir bald den Fokus viel leichter auf das Schöne legen können. Wir können hier unsere eigene Schwingung erhöhen, so esoterisch es sich für manche auch anhören mag. Und nicht nur das: wenn wir unsere Dankbarkeit mit anderen teilen, erhöhen wir auch deren Zufriedenheit gleich mit. Ist das nicht fabelhaft? Besonders in dieser Woche des Valentinstages, möchte ich das ganze Phänomen noch einmal genauer betrachten. Warum ist das Thema so allgegenwärtig? Wieso brauchen wir es vielleicht hierzulande am meisten? Und was können wir dafür tun?

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Termine und Planung ohne Stress?

Termine und Planung ohne Stress?

Ich sitze im Flugzeug auf dem Rückweg unseres Urlaubs in Thailand und überlege, wie ich die kommende Woche strukturieren möchte. Drei Wochen sind voller Entspannung und Spontanität vergangen und ich liebe das. Höchstens ein bisschen Planung light kam vor. Im Alltag hingegen halse ich mir tendenziell zu viele To-Dos auf einmal auf, die ich dann noch künstlich mit einem selbst gemachten Druck so aufblähe, dass ich schon gar keine Lust mehr darauf habe. Obwohl es sich inhaltlich meistens ausschließlich um schöne Vorhaben handelt. Auch die Verplanung von Wochenenden schon fast 1 Jahr im voraus – auch wenn es Feste und Hochzeiten sind – stressen mich manchmal mehr, als dass ich richtig Lust darauf habe. Kein Platz mehr für Spontanität. Nicht genug Zeit scheint mir zumeist eines der Probleme zu sein, die sich dann zeigen. Aber stimmt das wirklich? Oder kann ich das doch soweit in den Griff kriegen, dass es mich wieder erfreut?

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Mudras und die Balance des Lebens

Mudras und die Balance des Lebens

Ich halte meine Hände mit den Handflächen aneinander vor meinen Herzraum, mein Daumen liegt auf meinem Brustbein, ich senke den Blick und neige mein Kinn Richtung Fingerspitzen. Meine Yoga-Lehrerin sagt: „Bedanke Dich bei dir selbst“ und ich spüre, wie sehr mir diese Geste gefällt. Dies bewusst zu tun – in einer Geste der Dankbarkeit kurz inne zu halten und mir bewusst zu machen, dass ich etwas für mich selbst getan habe. Das finde ich total schön. Ich nehme eine Verbindung zu mir selbst auf. Spüre meine Daumenwurzel an meinem Brustbein, wie sich mein Brustkorb beim Atmen hebt und senkt und bemerke, wie bewusst ich mir selbst in diesem Augenblick bin. Das kommt im Alltag so selten vor, dass es mich ehrfürchtig und sogar ein wenig ergriffen fühle. Wunderschön. Mudras sind Gesten mit den Händen, die wir in unserer Yoga-Praxis oder in der Meditation einbauen und halten. Gängig ist es, die Yoga-Stunde in Anjali-Mudra – was wir alle als Haltung der Hände zum Gebet kennen, zu beginnen oder auch zum Ende sich selbst zu danken und sich zu verabschieden. Es gibt verschiedenste Handzeichen, die wir nutzen können. Doch was bringen denn diese Gesten überhaupt? Was bedeuten sie und weshalb tun wir das?

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Antriebslosigkeit und die Gunas

Antriebslosigkeit und die Gunas

Manchmal fällt es mir unglaublich schwer, den Dingen die ich doch so gerne mache nachzugehen. Ich versacke bei einer Serie vor der Glotze und kann gefühlt einfach nicht aufhören, noch eine weitere Folge zu schauen. Oder ich trinke noch ein Glas Wein, obwohl ich mir vorgenommen hatte, dass es bei einem bleiben soll. Dazu rauche ich eine Zigarette – was ich grundsätzlich gar nicht mehr vorhabe. Danach ärgere ich mich: über die verschwendete Zeit, in der ich doch viel sinnvolleres hätte tun können, über das schlechte Gewissen nach der Zigarette und über den Kater, der sich am nächsten Tag einstellt. Das ist alles nichts wirklich Neues, im Gegenteil. Vor 10 Jahren war das mein wöchentlicher Kreislauf, mal mehr, mal weniger. Mittlerweile kann ich deutlich besser beeinflussen, was ich tatsächlich tun möchte und was nicht – habe einen besseren Draht zu mir selbst und nehme ihn auch Ernst. Aber manchmal falle ich in diese Trägheit zurück die daraus entsteht, nicht wirklich hinter meiner Entscheidung gestanden zu haben. Ich gebe dann die Fäden aus der Hand, als hätte ich keinen Einfluss auf mein Tun. Es ist, als wäre mir nicht bewusst, dass es meine Entscheidung ist, wenn auch eine passive. Jedoch kann ich das ändern, indem ich mir bewusst mache, dass ich das aktiv beeinflussen kann. Es gibt aber Tage, an denen fällt es mir ungemein schwer, mehr noch: Ich empfinde eine Trägheit, die sich über Tage hinzieht bis ich mich zusammen nehme und wieder beginne, aktiv etwas zu tun. Yoga kennt auch hierzu eine Antwort: das Konzept von Duhkha – eine Art zu Leiden entsteht aus den Guna. Die Guna sind die Fäden,  mit denen wir durchzogen sind, sie beschreiben eine grundsätzliche Konstitution des Ichs. Es ist faszinierend, wie dieses Konzept zu meiner Situation passt, deshalb möchte ich es mir einmal genauer anschauen.

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