Die Sache mit den Grenzen ist immer mal wieder eine Topic in meinem Alltag. Ob bewusst gezogene, unterbewusst eingeforderte oder völlig überschrittene Grenzen, von allem ist immer mal wieder was dabei. Abgrenzung findet bei mir immer noch häufig in Verbindung mit Wut statt – sonst fällt es mir mehr oder weniger schwer. Ich neige dazu, mich ohne die Wut entweder sofort schuldig zu fühlen oder Mitleid mit meinem Gegenüber zu empfinden, was mich schlussendlich zum zurück rudern bringt. Ich verstehe den Anderen dann quasi besser als meine eigenen Bedürfnisse und revidiere mein vorheriges „Stopp“. Erst kürzlich ist mir ein Licht bzw. eher ein Scheinwerfer aufgegangen, als eine lange bewusste Erkenntnis eine Etage tiefer rutschte und ich endlich begriff: Grenzen setzen bedeutet nicht nur Nein zu sagen, wenn jemand anderes etwas fragt oder um etwas bittet. Es bedeutet zu sich, seiner Individualität und seinen Bedürfnissen zu stehen, also für sich selbst vollkommen einzustehen. Was macht es uns dann immer so schwer, denn diese Einsicht klingt doch durchaus zunächst sehr heldenhaft.
Mehr lesen