Dankbarkeit ist ein neues Must Have, wenn es darum geht, glücklicher und zufriedener zu sein. Wir haben alle schon mal was von Dankbarkeitstagebüchern gehört – wir sollen uns vor Augen halten, wofür wir dankbar sind. Und das am besten täglich. Denn das erhöht unsere Zufriedenheit, wir konzentrieren uns auf das Positive und unser Gehirn übernimmt das Stück für Stück ganz automatisch in sein Programm, so dass wir bald den Fokus viel leichter auf das Schöne legen können. Wir können hier unsere eigene Schwingung erhöhen, so esoterisch es sich für manche auch anhören mag. Und nicht nur das: wenn wir unsere Dankbarkeit mit anderen teilen, erhöhen wir auch deren Zufriedenheit gleich mit. Ist das nicht fabelhaft? Besonders in dieser Woche des Valentinstages, möchte ich das ganze Phänomen noch einmal genauer betrachten. Warum ist das Thema so allgegenwärtig? Wieso brauchen wir es vielleicht hierzulande am meisten? Und was können wir dafür tun?
Nachdem ich wieder genesen bin, ist das auch schon wieder ganz selbstverständlich für mich. Obwohl ich es so nervig fand, krank zu sein und ich gefühlt auch dieses mal echt ein kleines bisschen länger gebraucht habe als sonst, um vollends damit fertig zu werden. Erst kratzte es noch im Hals, dann hustete ich doch nochmal und fand es unglaublich ätzend. Ich wünschte mir, dass es doch jetzt vorbei sein möge. War es dann auch relativ zügig – ist mir aber bewusst erst mal gar nicht aufgefallen. Als es mir dann bewusst wurde, schrieb ich es daraufhin jeden Abend in mein Journal: Wofür bin ich dankbar? Für meine Gesundheit, meinen Körper der das ganz allein geregelt hat und dafür, es ohne jeden Schaden überstanden zu haben. Verrückt, wie schnell es dann wieder ganz selbstverständlich ist. Ich hatte irgendwie gedacht, nach den letzten 3 Jahren wäre mir das vielleicht doch gegenwärtiger. Aber wir vergessen so schnell – was sicherlich auch nicht unbedingt schlecht ist. Trotzdem möchte ich es mir bewusster machen – denn genau darum geht es: Bewusst zu leben. Das macht mitunter am meisten Freude -wenn wir wissen, was wir haben und es feiern.
Ich glaube, dass Dankbarkeit besonders hierzulande Großes bewirken kann, denn unsere Gesellschaft ist irgendwie besser darin, mit dem Finger auf etwas schlecht Laufendes zu zeigen und sich gern lauthals darüber Luft zu machen. Wir neigen eher zu einer kritischen Betrachtungsweise und haben Angst, man könne uns was weg nehmen. Wir bauen hohe Zäune um unsere Grundstücke und sprechen nicht über Geld, es könnte uns ja jemand was weggucken. Manch einer wirkt dabei mit der Zeit leider sehr griesgrämig. Und grade hier kann man mit dieser ganz simplen Sache namens Dankbarkeit beginnen.
Dankbarkeit macht uns nicht nur glücklicher, sondern erwiesenermaßen auch gesünder. Wer Fan von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist, den wird auch nicht überraschen: Körper und Geist hängen eben unmittelbar miteinander zusammen. Und so schlafen dankbare Menschen besser, ihre Entzündungswerte sind niedriger und sie sind fröhlicher, denn Dankbarkeit regt die Produktion von Serotonin und Dopamin an.*
Das ganze ist ein Kreislauf: Wer Dankbarkeit empfindet, ist auch daran interessiert, diese weiter zu geben, was also im Grunde eine fantastische Sache für uns alle ist – denn so sind wir freundlicher und hilfsbereiter zueinander. Und das allerbeste: jeder kann lernen, dankbar zu sein. Wie?
Eine kleine Übung am Tag reicht schon aus. Das kann so etwas sein wie:
- Dankbarkeitstagebuch: ist vielleicht schon ein alter Hut, aber eben sehr wirkungsvoll. Am Abend vor dem Schlafen gehen, schreibt man 3 Dinge des Tages auf, für die man heute dankbar ist.
- Danke sagen/schreiben: Man schreibe einen Brief an jemand anderen, dem man für etwas dankbar ist – ob man diesen dann am Ende abgibt ist dabei nebensächlich- wobei ich hier aktiv dazu auffordere: Übergib ihn oder schick ihn ab, der Adressat wird sich so freuen. Alternativ kann man sich natürlich auch persönlich bei jemandem bedanken – vielleicht mal nur für etwas ganz kleines oder bei jemanden, der so selbstverständlich für uns ist.
- Hosentaschenübung: Man nehme sich eine Handvoll Kügelchen, Bohnen, Murmeln oder etwas ähnlich Großes und stecke es in die rechte Hosentasche. Im Laufe Tages, wann immer einem was schönes passiert, wofür man dankbar ist, wandert ein Kügelchen in die linke Hosentasche. Am Abend zieht man dann seine Bilanz. So kann man auch über den Tag hinweg in der Situation jeweils schon bewusst Dankbarkeit wahrnehmen und sich am Abend noch einmal hinein fühlen.
- Körperreise: Man lege sich für 10 Minuten aufs Bett/Sofa und fühle sich dabei bewusst durch seinen Körper – aufsteigend von den Füßen bis hin zum Kopf. Dabei bedanke man sich für die einzelnen Teile und ihr reibungsloses Funktionieren, denn es ist schon ein Wunderwerk, was unser Körper so ganz nebenbei alles für uns tut.
- Zeitübung: Man stelle sich zu einer bestimmten Tageszeit den Wecker. Wenn er klingelt macht man sich den Dingen um sich bewusst und wertschätzt alles, was grade da ist.
Im Kern handelt es sich auch bei Dankbarkeit mal wieder um eine Achtsamkeitspraxis, denn wir konzentrieren uns bewusst auf das, wofür wir dankbar sind. Mit ganz wenig Aufwand können wir unseren Geist so umfunktionieren, dass er bald von ganz allein mehr Positives wahrnimmt und mehr Dankbarkeit für die kleinen Dinge empfindet. Dabei wird unser Gehirn als fabelhafter Nebeneffekt auch noch resilienter und kann besser mit Stress umgehen. Außerdem kann man nicht gleichzeitig dankbar sein und etwas Negatives empfinden wie Wut oder Angst. Simpel wie genial – von ganz allein vollziehen wir so auch leichter einen Perspektivwechsel, wenn mal etwas nicht so toll läuft. Dabei schaffen wir es dann vielleicht zu erkennen, wofür wir auch in einer schwierigen Situation noch dankbar sein können.
*Quelle: https://nlp-zentrum-berlin.de/infothek/nlp-psychologie-blog/item/dankbarkeit-macht-gluecklich-und-gesund
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