Die Sache mit den Grenzen ist immer mal wieder eine Topic in meinem Alltag. Ob bewusst gezogene, unterbewusst eingeforderte oder völlig überschrittene Grenzen, von allem ist immer mal wieder was dabei. Abgrenzung findet bei mir immer noch häufig in Verbindung mit Wut statt – sonst fällt es mir mehr oder weniger schwer. Ich neige dazu, mich ohne die Wut entweder sofort schuldig zu fühlen oder Mitleid mit meinem Gegenüber zu empfinden, was mich schlussendlich zum zurück rudern bringt. Ich verstehe den Anderen dann quasi besser als meine eigenen Bedürfnisse und revidiere mein vorheriges „Stopp“. Erst kürzlich ist mir ein Licht bzw. eher ein Scheinwerfer aufgegangen, als eine lange bewusste Erkenntnis eine Etage tiefer rutschte und ich endlich begriff: Grenzen setzen bedeutet nicht nur Nein zu sagen, wenn jemand anderes etwas fragt oder um etwas bittet. Es bedeutet zu sich, seiner Individualität und seinen Bedürfnissen zu stehen, also für sich selbst vollkommen einzustehen. Was macht es uns dann immer so schwer, denn diese Einsicht klingt doch durchaus zunächst sehr heldenhaft.
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…vom Umgang mit Weltschmerz
Es gibt Nachrichten, die uns im Kern erschüttern, die uns schockiert erstarren lassen. Mitteilungen, die wir nicht wahr haben wollen, die wir am liebsten ignorieren möchten. Meldungen, die so gewaltig sind, dass unser Herz bricht. Besonders in unserer vernetzten Welt können wir uns nicht mehr vor ihnen verstecken. Wir erhalten Botschaften von überall her, viele davon schockierend, traurig, gewaltsam oder auch einfach sehr ernst. Wir möchten die Augen davor verschließen, nie wieder das Radio oder den Fernseher anschalten, wollen gewisse Wahrheiten leugnen oder gar nicht erst wissen. Wir wünschen uns weniger solcher News und überlegen, wie wir am besten den Kopf in den Sand stecken und uns die Ohren zuhalten können, weil wir nicht wissen, wie wir mit so viel Leid umgehen sollen. Unser Herz fühlt sich schwer an, wir sind traurig und zutiefst verunsichert. Wir verlieren zumindest zeitweise den Glauben an die Menschheit. Wie also können wir mit solchen Nachrichten und zugehörigen Gefühlen umgehen? Wie verarbeiten wir das Gehörte oder Gesehene ohne unter der Last des Schmerzes zu zerbrechen? Wie können wir mitfühlen ohne mitzuleiden, uns sachlich informieren ohne zu Verleugnen?
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