Warum wir uns an Unglück gewöhnen – und wie du endlich ausbrichst

Was ist das für ne Kirmes? Es fühlt sich an, als hätte ich einen Stein im Magen und und würde damit gleichzeitig Karussell fahren. Mein Hirn wirbelt wie ein Strudel endlose Gedankenschleifen umher. Gott, ist das ätzend. Wann hört das auf???

„Wenn du eine Enscheidung getroffen hast“, klärt mich der letzte klare Gedanke auf, bevor auch er im Strudel untergeht. Oh weia. Mir ist schon richtig schlecht von der ganzen Nachdenkerei. Ich will meinen Job kündigen. Ich hasse das ganze Telefonieren, die endlosen Gespräche über das immer Gleiche und das Gemotze der Kunden. Ganz ehrlich: Ich fühle mich unglaublich nutzlos bei dem was ich da tue. Denn das schlimmste? Ich kann das Gemecker und die Beschwerden zwar echt nicht mehr hören, aber ich verstehe sie vollkommen! Ich sehe das alles absolut genau so. Und ich kann nichts ändern. Selbst wenn ich eine Beschwerde eingebe, landet sie im Nirwana. Und das fühlt sich unglaublich ohnmächtig an. Aber: ich hab mich dran gewöhnt. Meine Kolleg:innen sind nett. Es könnte schlimmer sein. Und deshalb ringe ich mich einfach nicht zu einer Kündigung durch.

Obwohl ich mich jeden Tag über das gleiche beschwere. Und so wollte ich doch nicht sein! Aber hinzu kommt auch noch, dass ich doch eigentlich ganz was anderes machen möchte. Dass ich auf Reisen gehen will und auch hoffentlich in den nächsten 2-3 Jahren nochmal gehen werde. Da lohnt sich das doch gar nicht, woanders anzufangen. Was sagen die denn, wenn ich da nach 1 Jahr wieder gehe? Oder was sage ich, wenn die mich sowas fragen? Ich kann nicht lügen. Aber das, was ich im Augenblick mache, raubt mir so so viel Energie. Die ich doch anderswo gebrauchen könne, für das Yogabusiness. Ich könnte auch eine Weile arbeitslos sein, oder? Und daraus etwas aufbauen? Oh ne, das kann ich nicht machen! Enge macht sich in mir breit. Scheiße. Ich fühl mich wie in einem Schraubstock.

Warum ist das alles so schwer? Nun: Unser Gehirn priorisiert kurzfristiges Überleben über langfristiges Glück, weshalb wir erst handeln, wenn der Leidensdruck extrem wird. Außerdem vergleichen sich Menschen oft mit anderen, die es noch schlechter haben. Dadurch reden wir uns ein, dass unsere Situation gar nicht so schlimm ist und nehmen unser Unglück als „normal“ hin.

Schlussendlich habe ich es getan. Ich habe gekündigt und das sogar, ohne etwas Neues zu haben. Hat sich erst frei und dann auch nochmal sehr eng angefühlt. Aber meine Frist ließ mich immer nur zu einem Quartalsende raus und ich hatte schon 2 Quartale die gleichen Gedanken aber nicht genug Mut. Ein halbes Jahr! Das ist so viel Zeit. Und ich hasste es echt so sehr. Und dann hab ich mir eine Frage gestellt: Was für ein Mensch willst ich sein? Denn um mich herum hassten auch viele, was sie taten. Aber niemand wollte daran etwas ändern, sich darüber aufzuregen war normal geworden. So wollte ich auf jeden Fall weder sein, noch meine Lebenszeit verbringen. Und das hat mich – nach ausreichend Zeit – dazu gebracht es zu tun. Zu Kündigen.

Was will ich damit sagen?

1. Du gewöhnst dich an so Vieles! Wenn deine größte Angst ist, mit der Veränderung nicht umgehen zu können dann glaube mir: Du hast dich doch auch an die aktuelle Misere gewöhnt, oder? Du hältst es aus. Natürlich hast du Angst dass es schlimmer wird, aber sollte es, kannst du auch das wieder verändern! Du hast das in der Hand. Du musst das nicht aushalten!

Ein anderes Beispiel dazu: Ich habe im Oktober eine Brücke eingesetzt bekommen. Ich hatte so eine Panik, vor allem, dass ich die künftige Situation nicht aushalten könnte. Dass es nicht besser würde, sondern mich ewig nervt (bitte schließe hier niemals auf dich und deine Situation, falls du auch so ein Zahnthema hast. Ich habe hier echt eine sehr besondere, seltene Angelegenheit mit meiner Kauleiste!) Und ich darf dir leider mitteilen: Es ist nervig geblieben. Zwar anders. Aber empfindlich und zumindest im Moment ist es (noch?) nicht unbedingt besser als vorher. Aber: Ich hab mich dran gewöhnt. Meine ängstlichen Gedanken dazu waren schlimmer!

2. Frage Dich: Was für ein Mensch will ich sein? Was sind meine Werte? Und: Wenn ich in 5 Jahren immer noch hier bin – fühlt sich das richtig an oder macht es mir Angst?

3. Mach eine Mini-Veränderung JETZT: Du musst nicht sofort dein ganzes Leben umkrempeln. Kündige zum Beispiel nicht direkt – aber triff eine kleine Entscheidung in Richtung Veränderung. Ein Gespräch führen, Bewerbungen schreiben, einen Kurs starten – Hauptsache, du kommst in Bewegung! Und je öfter du solche Entscheidungen für dich durchziehst, desto mutiger wirst du. Desto weniger bist du bereit, einfach nur auszuhalten.

Tust du das? Hältst du einfach nur aus, verharrst wo du bist? Bist du zufrieden so? Oder „könnte es nur schlechter sein“? Das kann es immer, Sonnenschein. Das ist aber nicht, was du verdient hast! Du verdienst ein zufriedenes Dasein <3 Also: Was willst du wirklich?

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